Sie sind hier:  Startseite > Bauwerke > St. Gertraud / Lapidarium > Salbker Lapidarium

Salbker Lapidarium

Diese allegorische Figur, von Emil Hundrieser erschaffen, stammt von der Magdeburger Zollbrücke und symbolisiert den Handel.

Lapidarium (lat. Lapis, "Stein") ist eine Bezeichnung für eine Sammlung von Steinwerken wie Skulpturen, Grabsteine, Bauschmuck und Architekturfragmente, die sich nicht mehr an ihrem Ursprungsort befinden.

Das Lapidarium befindet sich auf dem historischen Kirchengelände St. Gertraud in Magdeburg-Südost ­- einem mit Bäumen bewachsenen Hügel im Zentrum des alten Dorfes Salbke. Die heutige Kirche St. Gertraud wurde 1866/67 von Sigismund und Hermann Schrader anstelle des romanischen Vorgängerbaus als neugotische Backsteinhalle mit polygonaler Apsis und einem quadratischen Westturm errichtet. Sie folgt damit dem Vorbild der Kirchenbauten Friedrich August Stülers, einem Schüler Karl Friedrich Schinkels. Im Zuge der Restaurierung der Kirche wurde im westlichen Innenraum und in den Außenbereichen des Kirchhofes ein Lapidarium eingerichtet, das historische Grabsteine, Epitaphien und Architekturfragmente aus unterschiedlichen Epochen vereint. Sie alle waren lange schon aus ihren Originalstandorten herausgelöst, als sie im Lapidarium eine neue Bleibe fanden. Die Gründe dafür sind vielfältig: Ein großer Teil der steinernen Zeugnisse sind nach dem 2. Weltkrieg aus dem Trümmerschutt der zerstörten Magdeburger Innenstadt geborgen worden. Andere der ausgestellten Objekte mussten durch Kopien ersetzt werden, z.B. die Skulpturengruppen von der Magdeburger Zollbrücke, der Immermann-Brunnen oder die Architekturfragmente, die von der Pauluskirche in Stadtfeld oder St. Gertraud selbst stammen von Friedhöfen Magdeburgs und der Umgebung. 
Im Kircheninneren sind die besonders schützenswerten bzw. historisch bedeutsameren Objekte ausgestellt, die zu den Öffnungszeiten der Kirche besichtigt werden können. Der weitaus größere Teil der Ausstellung befindet sich in dem landschaftsarchitektonisch gestalteten Kirchgarten und auf den neugestalteten Terrassen zur Straße Alt Salbke hin. Insgesamt präsentiert das Lapidarium St. Gertraud über 300 Einzelobjekte, deren Entstehungszeit vom Mittelalter bis in die Gegenwart reicht. 
Ein zentraler Ausstellungsbereich sind die "Lebenswege", eine Auswahl von 30 besonderen Objekten (auf den Schildern rot markiert), die stärker als andere auf einen besonderen Ort, eine erinnernswerte Person, ein typisches oder besonderes Schicksal oder auf bestimmte Bauwerke und damit auf die Geschichte Magdeburgs und seiner Umgebung verweisen. 

Das Lapidarium braucht Freunde und Förderer, die sich der Sammlung und seinem Programm verbunden fühlen. Nur so kann es ein aktiver Bestandteil des kulturellen Lebens einer Stadt, einer ganzen Region sein. Unterstützen Sie das Lapidarium z. B. bei Ausstellungserweiterungen, bei Veranstaltungen oder auch bei der Vermittlung kultureller Ideen und Positionen.